Verletzungsgefahren
Allgemeines
Das Bogenschießen ist kein besonders gefährlicher Sport. Beachtet man die zuvor geschilderten Punkte sollte es zu keinen Fremdverletzungen kommen. Kontrolliert man das Material regelmäßig, trägt
man die richtige Schutzausrüstung und wärmt man richtig auf, dann kommen auch Eigenverletzungen beim Schießen nur selten vor. Das Zuggewicht des Bogens muss der Konstitution und Kondition des
Schützen entsprechen. Nach längerer Trainingspause sollte man mit Krafttraining oder geringerem Zuggewicht beginnen.
Auf einige spezielle Risikoquellen soll hier aber speziell hingewiesen werden:
Bogenspannen
Das Abrutschen der Spannschnur oder Hand können für Umstehende aber auch für den Schützen gefährlich werden. Vor allem bei der Spannschnur ist darauf zu achten, dass niemand in der Nähe der Bogenenden ist.
Kurzer Pfeil
Vor allem im Anfängerbereich werden beim Pfeile holen manches Mal die Pfeile verwechselt. Ein zu kurzer Pfeil kann beim Aufziehen von der Auflage fallen Löst der Schütze in diesem Moment, ist ein Schuss in die Hand möglich.
Pfeile im Boden
Im Boden steckende Pfeile stellen gefährliche Fußfallen speziell für Bahrfußläufer dar.
Instabile Scheiben
Durch das ziehen der Pfeile werden Scheiben hin und wieder so steil aufgerichtet, dass sie nach vorne fallen. Dies führt zum Verbiegen oder Abbrechen der noch in der Scheibe steckenden Pfeile.
Sehne streift am Körper
Den Schlag auf den Unterarm erlebt jeder Anfänger irgendwann und erwirbt sich damit sein erstes Abzeichen in Form eines blauen Flecks. Vor allem Frauen mit überstreckbarem Ellbogen sind
gefährdet.
Frauen müssen aber auch auf die bogenseitige Brust aufpassen! Diese kann mit der Bogensehne schmerzhaft getroffen werden. Daher sollte ein Brustschutz Verwendung finden! (Die Amazonen, denen man
nachsagt, sie hätten sich eine Brust entfernen lassen, haben das nicht mit der linken Brust wegen des Bogenschießens gemacht, sondern mit der rechten, damit dem Schwertarm nicht Kraft entzogen
wurde.)
Schießexperimente
Anfänger wollen fast immer wissen, wie weit sie schießen können oder auch, wie hoch bzw. wie lange der Pfeil fliegt. Vom Pfeil nicht wieder finden bis jemanden treffen ist hier alles drin. Gerade
deswegen sollte man Anfängern auch die Chance für solche Schüsse geben, wobei aber alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind (von denen der Anfänger meist nichts weiß!).
Ein senkrecht herunter kommender Pfeil kann vom Schützen nicht gesehen werden!
Grundsätzlich gilt natürlich, dass man sich bei allen Tätigkeiten verletzen kann, wenn man Pech hat oder besonders gedankenlos agiert. Es werden auch immer wieder alte Methoden neu entdeckt,
Dinge zu beschädigen.
Sicherheitsvorschriften im Bogensport
Zusammengestellt und verfasst von Dipl.-Ing. Martin Ptacnik
Staatlich geprüfter Bogensport-Trainer (National Qualified Archery Coach Level 3)
Bogensport-Instruktor am Universitätssportinstitut Wien (Archery Coach of University-Sport-Institut)
ÖBSV-Stützpunktsleiter Ost (Head of ÖBSV Training Center Eastern Austria)
Obmann der Bogensportschule "Bogensportakademie" (Head of Archery-School "Archery-Academy")